8. Mai 1945 - Tag der Befreiung
08. Mai 2020
In Erinnerung an diesen Tag gedenken wir der Opfer des Krieges und der Gewalt.
Wir gedenken der Menschen, darunter 6 Millionen Jüdinnen und Juden, die von den Nazis verfolgt, verschleppt und in den Konzentrationslagern ermordet wurden.
Die Herrschaft der Nazis, Vernichtungsprogramme und Krieg waren nur möglich, weil große Teile der Bevölkerung diese mittrugen oder zumindest duldeten. Auch die Kirche lud Schuld auf sich. In einem am 29. April 2020 veröffentlichten Wort bekennen die deutschen katholischen Bischöfe die Mitschuld der katholischen Kirche und der damaligen Bischöfe an den Kriegsverbrechen. Die Bischöfe erklären: „Indem die Bischöfe dem Krieg kein eindeutiges ‚Nein‘ entgegenstellten, sondern die meisten von ihnen den Willen zum Durchhalten stärkten, machten sie sich mitschuldig am Krieg.“ Bischöfe, die sich gegenüber dem NS-Regime offen kritisch verhalten wollten, fanden keine Mehrheit und kein Gehör unter ihren Mitbrüdern.
Die Erinnerung an den 8. Mai 1945 ruft uns zur Verantwortung in der Gegenwart.
Als Christinnen und Christen fordern wir ein Nein zu immer weiterer Aufrüstung unter Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland.
Wir sagen Nein zur Stationierung von Atomwaffen in Deutschland und fordern den Abzug aller Atomwaffen.
Wir sagen Nein zu Rüstungsexporten, die nicht Sicherheit, sondern Tod bringen.
Wir sagen Nein zu einer Logik der Abschreckung und Gewalt.
Wir sagen Ja zu einer Politik, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung einsetzt, Ja zu einer Politik, die Alternativen zur Logik von Abschreckung und Gewalt entwickelt.