Die Bundeswehr in Syrien und Irak
12. Sep 2016 – 19:00 Uhr ,
Haus Mondial Caritasverband Bonn
Bonn | Fritz Tillmannstraße 9
„Was 2011 als lokaler innenpolitischer Konflikt in Syrien begann,
ist durch aggressive regionale und internationale Einmischung ein Flächenbrand geworden.“
K. Leukefeld, Flächenbrand, Köln 2015, S. 194
In Verlaufe von bald fünfeinhalb Jahren Krieg ist Syrien zum Spielball der Interessen- und Machtpolitik ausländischer Akteure geworden. Die USA und ihre Partner und Verbündeten betrieben von Anfang an und mehr oder weniger offen einen Regimewechsel. Russland, China und der Iran unterstützen dagegen das Assad-Regime und bestehen auf einer Lösung mit Assad. In diesem Klima gediehen mit direkter und indirekter Unterstützung der ausländischen Assad-Gegner der „Islamische Staat“ (IS, Daesh) und andere dschihadistische Gruppierungen. Nach dem Abzug syrischer Armeeeinheiten konnten kurdische Kräfte im Nordosten, zwischen IS und Türkei, die Kontrolle übernehmen und eine Übergangsverwaltung errichten. Der Krieg in und um Syrien soll bisher 280.000 bis 400.000 Menschleben gefordert haben. Im Zuge der fatalen Entwicklung wurden Infrastruktur und Lebensgrundlagen weitgehend zerstört. Etwa die Hälfte der Bevölkerung sah sich zur Flucht gezwungen, rund 6,5 Millionen zur Flucht im eigenen Land, fast 5 Millionen in Nachbarländer und nach Europa. Von europäischen und deutschen Politikern und Politikerinnen und großen Teilen der Bevölkerung werden diese Fluchtbewegungen als Bedrohung der eigenen Sicherheit und des eigenen Wohlstands gekennzeichnet und gesehen; der eigene Anteil an der Entwicklung wird kaum reflektiert.